Carekauf, Café-Pause und
mehr für den Tossehof
Am 28. April ist die feierliche
Eröffnung der Caritas Integrationsfirma
Vieles musste koordiniert und
besprochen, mancher Fördertopf erschlossen und Etliches umgebaut werden – doch am
28. April ist es soweit: Im Tossehof in Bulmke-Hüllen öffnet Am Ravenbusch 2
der integrative Supermarkt „carekauf“. Neben dem Markt lädt auch das
angeschlossene Nachbarschaftscafé Cafe´-Pause zum Klönen und zu gemeinsamen
Aktivitäten ein, von auxilia, dem Familienunterstützenden Dienst der Caritas,
werden viele Dienstleistungen rund um Haushalt und Betreuung angeboten. Zu
Beginn werden 14 Menschen eine Beschäftigung finden und qualifiziert werden,
die es aus unterschiedlichen Gründen auf dem Arbeitsmarkt schwer haben.
Betrieben wird der Supermarkt von der gemeinnützigen Integrationsfirma des
Caritasverbandes.
Das Quartier Bulmke-Hüllen ist ein
Stadtteil mit besonderem
Erneuerungsbedarf
. Von daher steht bei diesem Projekt neben der Integration
wohnortnaher Beschäftigungsförderung, Handel, Dienstleistung und Kommunikation
auch der städtebauliche Aspekt im Mittelpunkt.
Drei Jahre liegen die ersten Projektskizzen für das Konzept zurück. Seit 1,5
Jahren arbeitet die Caritas Gelsenkirchen an dem „Modellprojekt Nahversorgung
im Quartier als Integriertes Handlungs- und Förderkonzept“ für den Tossehof.
Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich ein Projekt, das Leben und Schwung in
den Tossehof bringen wird. Davon ist Christian Stockmann, Mitglied der Geschäftsführung
der Integrationsfirma, überzeugt: „Die Menschen im Tossehof warten schon lange
auf einen voll sortierten Lebensmittelmarkt, um vor Ort einkaufen zu können.
Dazu kommen das Nachbarschaftscafé und die verschiedenen Hilfsangebote von
auxilia. Wer eine Hilfe im Haushalt, einen Begleit- oder Einkaufsdienst
braucht, findet ihn hier.“ Doch damit nicht genug. Denn als weitere Säule des
Projekts kommt die Qualifizierung und Beschäftigung von Menschen, die es schwer
haben auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen, sei es, weil sie zu den
Langzeitarbeitslosen zählen oder eine Behinderung haben. „Zwölf Menschen werden
im Supermarkt arbeiten und qualifiziert (davon 5 mit Schwerbehinderungen) und
zwei Mitarbeiter werden im Café-Pause tätig sein“, sagt Caritas-Direktor Peter
Spannenkrebs.
Auf ca. 720 Quadratmetern bietet der voll sortierte Supermarkt carekauf den rund 3.500 Bewohnerinnen und Bewohnern des Tossehofs alles, was für den täglichen Bedarf gebraucht wird – frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren sowie Non Food Artikel. Die Waren kommen von der REWE-Gruppe, mit der ein Konzept für den Betrieb integrativer Supermärkte in caritativer Trägerschaft entwickelt wurde. Supermarkt-Leiter ist Klaus Bahlo, der mehr als 40 Jahre Erfahrung im Einzelhandel hat.
Die Lebensqualität im Quartier soll auch durch das rund 70 Quadratmeter große Nachbarschaftscafé bereichert werden. Frühstück, Mittagssnack sowie natürlich Kaffee und Kuchen werden zu kleinen Preisen angeboten. Doch nicht nur für das leibliche Wohl wird gesorgt sein. „Wir werden zum Beispiel zu Spielenachmittagen einladen oder Ausflüge anbieten. Außerdem soll das Café auch zu Familienfeiern oder Nachbarschaftsfesten genutzt werden können“, sagt Christian Stockmann. Dafür dass es im Café rund läuft, sorgt der gelernte Konditor Uwe Müller, der zudem in der Sozialassistenz und der Demenz-Begleitung ausgebildet ist.
Direkt im Anschluss an das Café hat auxilia, der Familienunterstützende Dienst der Caritas, ein Büro. Hier kann man sich über die verschiedenen Dienstleistungen erkundigen und umfassend beraten lassen. „Im Tossehof leben viele ältere Menschen, denen wir mit unseren Angeboten sicherlich das Eine oder Andere erleichtern können. Aber auch zum Beispiel Angehörigen stehen wir mit Betreuungsangeboten zur Seite. Unsere Angebote stehen allen Interessierten offen“, sagt Peter Spannenkrebs.
Die Zahl der Geldgeber, Förderer und Kooperationspartner des Modellprojekts im Tossehof ist lang und ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen. Das „neue und experimentelle an dem Gesamtprojekt ist das Integrative Handlungs- und Förderkonzept “, erklärt Christian Stockmann . Es wird finanziert in diesem Kontext mit Mitteln zur Förderung von Integrationsfirmen durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Aktion Mensch und der Stiftung Wohlfahrtspflege zur Ausstattung der Integrationsfirma und aus dem Stadtumbau West / Soziale Stadt für die Umbaumaßnahme der Bestandsimmobilie am Standort. Weitere finanzielle Unterstützung erhält die Integrationsfirma bei den Personalkosten von der örtlichen ARGE (Integrationscenter für Arbeit) und der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen über JobPerspektive und Eingliederungszuschüsse gem. SGB II und III für die Mitarbeiter/innen mit Vermittlungshemmnissen.
Aufgrund der Kombination der unterschiedlichen Förderstränge und der Zusammenarbeit der handelnden Personen kann man hier von einem innovativen und vielschichtigen Konzept sprechen, welches die Realisierbarkeit des Projektes im Stadtteil erst ermöglicht. Darüber hinaus haben weitere lokale und regionale Akteure, wie die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GGW) u.a. das Projekt vor Ort positiv unterstützt. Nicht zu vergessen auch die REWE Group, die das Projekt von Anfang an positiv begleitet und eine große Unterstützung ist.
Die Unterstützter des Integrationsprojektes tragen in unterschiedlicher Art und Weise dazu bei, dass dieser Supermarkt im Tossehof die Türen öffnen kann, um Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen sowie auch Langzeitarbeitslose zu beschäftigen und ein stadtteilbezogenes Angebot zur Nahversorgung vor allem auch für ältere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. „Unser Dank gilt allen, die auf unterschiedliche Weise und in den verschiedensten Bereichen mit der Caritas zusammengearbeitet haben, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen“, sagt Peter Spannenkrebs.
Dass die Bürgerinnen und Bürger die neuen Angebote gut annehmen werden, daran hat Christian Stockmann keine Zweifel: „Bei den vielen Gesprächen und Veranstaltungen hier vor Ort, hat unser Konzept stets große Zustimmung gefunden. Die Freude ist groß, dass es jetzt endlich losgeht. Wir sind für die Bürger/innen ab dem 28.04.09 da und freuen uns auf ihren Besuch und Einkauf im Markt“.
Es gibt also viele gute Gründe den Startschuss gebührend zu feiern. Am 28. April werden ab 10.00 Uhr viele Bürgerinnen und Bürger erwartet. Auch der Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann, Oberbürgermeister Frank Baranowski, Beate Kostka ( Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen), und Ulrich Adlhoch (Leiter des Integrationsamtes des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe) haben als Vertreter der am Projekt beteiligten Institutionen ihr Kommen und ein Grußwort zugesagt. Die ansässigen Kindergärten werden Aktionen vorführen, Trommelgruppe, Luftballons, ein Schminktisch für Kinder, der mobile Spielplatz des Jugendamtes, ein Zauberer und vieles mehr sorgen für einen bunten Eröffnungstag. Dazu gibt es auch die Möglichkeit etwas zu essen und zu trinken.
Kontakt: Christian Stockmann (Geschäftsführung der Integrationsfirma ), Tel. 0209 – 957 146 24