v.l.n.r. Dr. Hans-Werner Thönnes, Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen, Axel Büttner, Diakon in der kath. Gemeinde St. Josef Scholven, Matthias Siebold, Pfarrer der Ev. Trinitatis Kirchengemeinde Buer-Scholven, Peter Spannenkrebs, Caritasdirektor GE, Sarah Zimmermann, Projektmitarbeiterin
Scholven soll noch lebenswerter werden - vor allem durch die aktive Mithilfe der Menschen aus dem Stadtteil. Das zumindest ist das Grundanliegen eines neuen und innovativen Quartiersprojekts in Gelsenkirchen-Scholven, das diesen Monat gestartet ist. In einem Pressegespräch haben die Beteiligten aus Caritas und Kirche heute erklärt, was das sozialraumorientierte Projekt ausmacht und welche weiteren Schritte geplant sind.
Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Innovationsfonds des Bistums Essen. Prälat Dr. Hans-Werner Thönnes, Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen, beschrieb warum: "Kirche und Caritas im Stadtteil setzen sich für alle Menschen in Not ein. Die Caritas im Bistum Essen möchte diese Zusammenarbeit stärken und ausbauen. Denn vor Ort können sie zusammen mit weiteren Beteiligten an konkreten Problemfeldern arbeiten und Lösungen entwickeln." Zum Begriff Sozialraum erklärte er: "Sozialraum, das ist sowohl der lebensweltliche Bezug der Menschen als auch der geografische Ort, an dem sie wohnen."
Caritasdirektor Peter Spannenkrebs betonte die schon vorhandene Zusammenarbeit im Stadtteil: "Seit einigen Jahren sind wir im Kontakt mit der Gemeinde St. Josef in Scholven. Konkret sind wir bislang mit dem Offenen Ganztag in der Grundschule Im Brömm und durch die Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum Don Bosco in Scholven engagiert." Er freut sich, dass nun auch das sozialraumorientierte Quartiersprojekt gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Gemeinde verwirklicht werden könne. Der Caritasdirektor ist sich sicher "Wir können aus dem Projekt viel lernen."
Projektmitarbeiterin Sarah Zimmermann wird vor allem mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten: "Ich freue mich darauf, zu erfahren wie die Menschen in Gelsenkirchen-Scholven ihr Leben im Stadtteil wahrnehmen, was ihnen gut gefällt und was sie verändern möchten. Bei der Umsetzung von Veränderungen werde ich sie gerne unterstützen." Und weiter: "Das Ziel des Projektes ist es, dazu beizutragen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich mit ihrem Stadtteil identifizieren und gerne hier leben."
Christoph Grün (Caritas-Fachbereich Kinder, Jugend und Familie) betonte den Paradigmenwechsel in der Quartiersarbeit des Caritasverbands Gelsenkirchen. "Hauptamtliche und Ehrenamtliche setzen sich bisher überwiegend für die Menschen ein. Mit dem Sozialraumorientierten Quartiersprojekt werden sie sich mit den Menschen engagieren." Konkret bedeute das, dass zuerst der Dialog zu den Bewohnerinnen und Bewohnern und anderen Organisationen im Sozialraum gesucht werde, um sich gemeinsam mit allen Interessierten auf den Weg zu machen.
Den Anstoß zum Projekt gaben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindecaritas der Kirchengemeinde St. Josef. Sie hatten festgestellt, dass sie mit ihrer klassischen Arbeit immer weniger Menschen erreichen können. Zusammen mit der hauptamtlichen Caritas wollten sie neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln.
Mit dem Sozialraumorientierten Quartiersprojekt Scholven sollen möglichst viele Menschen motiviert werden, sich aktiv für Veränderungen in ihrem Stadtteil einzusetzen. Dadurch sollen sie die eigenen Probleme und die Herausforderungen im Sozialraum besser bewältigen können. Das Projekt soll dabei als Anstifter und Schnittstelle für die Vernetzung von bürgerlichem, kirchlichem, verbandlichem und kommunalem Engagement dienen.