Wirkliche Gleichberechtigung noch 100 Jahre entfernt
Organisiert wurde der Vortrag, der im Katholischen Stadthaus in der Kirchstraße stattfand, von Caritasmitarbeiterin Anja Seibert. Die Koordinatorin der Flüchtlingshilfe fasst den geschichtlichen Exkurs zusammen: "Lange geglaubte Errungenschaften sind noch relativ jungen Datums: Seit 1919 können Frauen in Deutschland wählen und gewählt werden. Bis 1958 hatte der Ehemann das alleinige Bestimmungsrecht über Frau und Kinder." Außerdem: "1994 wurde Artikel 3 im Grundgesetz implementiert, der besagt dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich und Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Drei Jahre später wurde die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt."
Die Referentin ging auch auf die unterschiedlichen Formen der Gewalt ein und führte Hilfs- und Unterstützungsangebote an. Das Fazit von Anja Seibert: "Dass wir von Gleichberechtigung noch weit entfernt sind belegt die Berechnung von Frau Eckart nach der, das derzeitige Entwicklungstempo vorausgesetzt, weltweit erst in 108 Jahren Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern erreicht sein wird."