Kinder gegen sexuelle Gewalt stark machen
Olivera Kuhl (re.) malt eine Silhouette um ein teilnehmendes Kind.Ulrich Schneider
Die Arbeit der Fachstelle setzt bereits im Grundschulalter an - Mädchen und Jungen werden gleichermaßen angesprochen. Beim Kurs "Starke Kinder" trainieren die Kinder unter anderem, die eigenen Gefühle und die anderer einzuschätzen. Sie lernen Distanz und Nähe kennen, was angenehme und unangenehme Berührungen sind. Und auch, dass sie "Nein!" sagen und über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen. Außerdem auf dem Kursplan: der Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen, und dass Hilfe holen kein Petzen ist.
Das Angebot findet im Gymnastikraum der Erziehungsberatungsstelle statt. Die kleine Gruppengröße von 4 bis 8 Kindern ermöglicht eine intensive Arbeit. Der Kurs wird von Olivera Kuhl als Fachkraft (Diplom-Sozialpädagogin) geleitet. Sie wird unterstützt von der angehenden Erziehungswissenschaftlerin Lina Schlüter, die bei der Caritas ein Praktikum absolviert.
Olivera Kuhl, Caritas-Fachstelle "Weg im Blick", beschreibt das Ziel des Kurses: "Wir wollen, dass die Kinder, ihrem "Bauchgefühl" vertrauen, das Komische auch ansprechen und benennen können. Es geht auch um das Wissen, an wen ich mich wenden kann und wo meine Grenzen sind, auch in der Familie und zu den Eltern."
Die Methoden des Lernens sind kindgerecht und spielerisch. Es wird gemalt, erzählt und mit Papier gestaltet. Auch die Stimme wird trainiert und lautes Schreien geübt.
Das Foto (rechts oben)zeigt eine Situation, in der es um Körperwahrnehmung und die "richtige" Benennung der Körperteile und -Regionen geht. Nur Kinder, die ihren Körper kennen und benennen können, sind auch in der Lage, ihre Empfindungen wahrzunehmen und davon zu sprechen. Dazu werden die Silhouetten der Kinder auf Tapeten gemalt. Anschließend werden die Stellen eingezeichnet, die angenehme Gefühle machen und auch die, die komische Gefühle hervorrufen, wenn sie berührt werden.
Weitere Infos gibt es bei: Olivera Kuhl Tel. 0209-1580650 (Erziehungsberatungsstelle)
Ein Beitrag von Ulrich Schneider, Caritas-Fachstelle Ehrenamt.