KinderHaus: Schutz- und Schonraum für Kinder
In der alten Villa in Gelsenkirchen werden Kinder betreut, die aus schwerwiegenden Gründen nicht mehr in ihren Familien leben können. Etwa weil sie massiv vernachlässigt oder misshandelt wurden und auch, weil Hilfen in der Familie das Kindeswohl nicht sichern konnten. Die betroffenen Kinder sind durch diese traumatischen Erfahrungen oft in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit gravierend beeinträchtigt. Sie benötigen eine besonders intensive pädagogische und therapeutische Unterstützung und Begleitung.
Kinderhaus als Übergangshilfe
Das Kinderhaus versteht sich als Übergangshilfe und bietet Platz für zwölf Kinder im Aufnahmealter von 3 bis 8 Jahren. Die Angebote des Hauses orientieren sich speziell an den Bedürfnissen junger traumatisierter Kinder. In einer Atmosphäre die Vertrauen schafft, erlebt das Kind Schutz und Zuverlässigkeit im Alltag. Hier kann es zur Ruhe kommen und sich emotional stabilisieren. Es kann seine Erfahrungen aufarbeiten und die Fähigkeit entwickeln, sich erneut auf Beziehungen einzulassen. Oft dauert es Monate, bis ein Kind wieder Vertrauen zu Erwachsenen fassen kann.
Diagnose und Therapie
Eine psychologische Diagnostik und therapeutische Begleitung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Erziehungsberatungsstelle der Caritas Gelsenkirchen. Welche Förderungen jedes einzelne Kind braucht, wird zusammen mit anderen Institutionen herausgefunden und entsprechende Fördermaßnahmen werden durchgeführt. Gemeinsam mit dem Jugendamt und den Eltern wird eine langfristig gesicherte Perspektive erarbeitet. Dabei haben sie immer im Blick, dass junge Kinder Zeit für ihre Entwicklung brauchen. Die psychologische Diagnostik und die Entwicklung des Kindes in der Gruppe, geben wertvolle Hinweise für die Klärung der weiteren Lebensperspektive.
Und dann?
Wenn die Voraussetzungen in der Familie verbessert werden können, bereiten die Erzieherinnen des Hauses das Kind auf die Rückkehr in seine Familie vor und begleiten es in die Familie. Kann das Kind nicht zurück, wird das Kind behutsam auf die Integration in eine Pflegefamilie vorbereitet. Wenn ein Kind nicht in eine Familie integriert werden kann, begleiten das Kinderhaus den Übergang in eine langfristige Wohngruppe der stationären Jugendhilfe.